Sollten diese Bemerkungen auch gleich keinen andern Nutzen haben, so können sie doch wenigstens dazu dienen, das unwissende Erstaunen über ungewöhnliche Witterung zu vermindern, und
die thörichte Furcht für eine Veränderung der Erdenbahn, oder andern bevorstehenden großen Revolutionen zu verbannen.
Denn eine aufmerksame Beobachtung der Witterung, und eine genaue Vergleichung mit der Witterung älterer Zeiten, bestätiget auch in dieser Absicht den Satz: daß nichts neues unter der Sonne geschehe.
Seit jeher faszinieren Phänomene am Himmel die Menschheit. Das war nicht immer aus reinem Interesse der Fall, sondern manche Erscheinungen wurden mit Furcht betrachtet, weil man sie in Verbindung mit Katastrophen brachte. So galten Halos bis 1520 als Vorzeichen der Sintflut - sah man sie, gab es oft kurze Zeit später Regen, Gewitter oder gar Unwetter bzw. unwetterartige Phänomene.
Solche Interpretationen waren auch verständlich, denn die Kenntnisse zu den Vorgängen am Himmel waren natürlich noch nicht so weit entwickelt, wie sie es heute sind. Es gab zwar Beobachter und Forscher, die sich damit beschäftigten - die vergleichsweise geringen Erkenntnisse waren jedoch recht unbekannt.
Heute sieht es natürlich anders aus. Die Erscheinungen und Vorgänge sind bekannt und weitestgehend erforscht. Dank verbreiteter Aufnahmetechnik (z. B. Mobiltelefone) und Kommunikationsmöglichkeiten können diese Erscheinungen mittlerweile auch an Orten bestaunt werden, wo diese möglicherweise selten oder gar nicht zu sehen sind.
Natürlich bekommen viele Menschen dank subjektiver Wahrnehmung dadurch immer wieder den Eindruck, dass solche Erscheinungen vermehrt zu beobachten seien oder es bestehen Verschwörungstheorien wie die Chemtrailmärchen. Denken Sie in diesen Fällen einfach an die Worte des Wetterpfarrers Gronau: Die Erscheinungen selbst sind nicht neu (abgesehen von klimawandelbedingten veränderten Konstellationen). Sie werden jetzt aus o. g. Gründen nur mehr mehr wahrgenommen.